Das Siebengebirge hat die Verlängerung des Europadiploms bis 2031 erworben

Freuen sich über die Verlängerung des Europadiploms: (v.l.) Hans Peter Lindlar, Klaus Breuer und Gustav Becker (Foto Ralf Klodt)

Freuen sich über die Verlängerung des Europadiploms: (v.l.) Hans Peter Lindlar, Klaus Breuer und Gustav Becker (Foto Ralf Klodt)

Das „Europäische Diplom für geschützte Gebiete“ ist eine der höchsten Auszeichnungen, die der Europarat in Straßburg für Naturschutzgebiete  von internationaler Bedeutung und europäischem Interesse verleiht. Diese Auszeichnung, die das Siebengebirge erstmals 1971 erhielt und in Deutschland nur acht Regionen tragen, ist nun bis September 2031 verlängert worden.

Der Verlängerung ging eine dreitägige Inspektion Im Oktober 2023 einer Expertenkommission des Europarates durch die beiden Experten Dr. Peter Skoberne (Slowenien) und  Renata Krzysciak-Kosinska (Polen) voraus. Unter Federführung des VVS waren an dieser Prüfung beteiligt die wesentlichen Akteure im  NSG Siebengebirge: der LBWH Rhein-Sieg-Erft, die Untere Naturschutzbehörde, das Projekt  Chance7-RSK, der Naturpark Siebengebirge, die  Biologischen Stationen RSK und Bonn, Private Waldbesitzer und das Siebengebirgsmuseum.

Mit der Verlängerung des Diploms haben die Experten und damit das Ministerkomitee des Europarates neun Empfehlungen verbunden, die sie den  für das Siebengebirge Verantwortlichen zu prüfen bzw. umzusetzen raten. Dazu zählen insbesondere: Überwachung und Analyse der Wiederaufforstungsmethoden nach dem Fichtensterben zur Entwicklung klimaangepasster Wälder. Dem VVS wird empfohlen, im Kontext des eigenen Wildnisgebietes die Errichtung eines Wildnis-Ausstellungszentrums auf der Margarethenhöhe  zu prüfen. Zur Entzerrung der Besucherströme im zentralen Siebengebirge, sollen Beschilderung und Wege gepflegt werden, um Besucher vom Naturschutzgebiet auch in andere Bereiche des Naturparks zu leiten. Initiativen zu Forschungs- und Naturschutzprojekten sollen ebenso fortgesetzt werden wie das Naturmonitoring sowie die Erhaltung offener Landschaften und die Schaffung eines Biotopverbundes.

Insgesamt also ein umfangreiches Arbeitsgebiet, zu dessen möglicher Umsetzung alle Akteure in den kommenden Monaten und Jahren  gemeinsam Schritte  entwickeln müssen, zumal der VVS als Statthalter des Diploms, wie jedes Jahr, auch im Dezember dieses Jahres, dem Europarat einen Bericht zur Entwicklung der Naturschutzarbeit im Siebengebirge vorzulegen hat.

Mit einer Bronzetafel auf dem Oelberg und einer Gedenktafel am Weilberg erinnert der VVS an die  Verleihung 1971 und die bisherige achtmalige Verlängerung der Auszeichnung.

 

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