Der Siebengebirgswald
Borkenkäfer und Klimawandel
In den Trockenjahren 2018 – 2020 hat im Siebengebirge, wie in ganz West- und Mitteldeutschland, eine Borkenkäferkalamität bisher nie gekannten Ausmaßes zum Absterben nahezu aller Fichtenbestände geführt.
Auf VVS-Areal ist der Anteil der Fichtenflächen mit ca.20 % relativ gering, da der Verein weitsichtig bereits seit 1908 und insbesondere seit 1960 überwiegend einheimische Laubhölzer angepflanzt hat.
Außerhalb des Wildnisgebietes wurden die vom Borkenkäfer befallenen Fichtenbestände , im NSG Siebengebirge (Land NRW, Stadt Bad Honnef, VVS) insgesamt ca. 550 ha mit Schwerpunkt im südichen Siebengebirge – durch bodenschonende Holzernteverfahren gefällt und als wertvoller nachwachsender und CO2-neutraler Rohstoff genutzt.
Die dort stehenden Fichten mussten aus Gründen der Arbeitssicherheit gefällt werden, um ein Betreten der Flächen durch Forstarbeiter zu ermöglichen. Denn die Flächen werden im Wege einer sog. Trupppflanzung – es werden im Abstand von ca. 15 m Trupps von jeweils ca. 10 bis 15 einheimischen Laubbäumen gepflanzt. Zwischen den Trupps soll sich der Wald natürlich verjüngen mit Pionierbaumarten. Im Ergebnis wird durch diese Mischung von aktiver Pflanzung und natürlicher Verjüngung der Grundstein für einen klimastabilen Mischwald der Zukunft gelegt. Die jungen Kulturen (Eiche, Haimbuche, Esskastanie, Kirsche) bedürfen aber in den nächsten Jahren einer regelmäßigen Pflege (sog. Mischwuchsregulierung), um dieses Ziel zu erreichen
Innerhalb des VVS–und Staatsforst-Wildnisgebietes werden die abgestorbenen Fichten mit Ausnahme in Wegesnähe (Hintergrund Gefährdungspotential durch umstürzende Fichtengerippe in Folge von Stammfäulen) nicht entfernt. Hier soll sich unter den abgestorbenen Fichten zunächst ein Pionierwald aus Birken und Weiden natürlich entwickeln. Unter dem Schutz dieser Pioniergehölze entwickeln sich dann im Laufe von Jahrzehnten Halbschattenbaumarten Bergahorn, Vogelkirsche und Esche sowie Schattenbaumarten wie die Buche, Hainbuche.