Die Ruine des Bergfrieds auf dem Drachenfels ist das markante Wahrzeichen des Siebengebirges. Römische Votivsteine und Steinmaterial an Bauten aus der Römerzeit bezeugen, dass schon die alten Römer Trachytsteine am Drachenfels abbauten. Zur Verstärkung der Südgrenze seines Territoriums ließ der Kölner Erzbischof Arnold 1138 zusätzlich zur Wolkenburg, die schon mehr als zwei Jahrzehnte bestand, auch noch den Drachenfels mit einer Burganlage befestigen.
Im Jahre 1634, während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Burg zerstört, und ab 1642 spricht man nur noch von der „Ruine“ Drachenfels. Zu Beginn des 19. Jh. nahm man erneut die Drachenfelser Brüche in Betrieb und zwar derart, dass die Ruine weithin zum Einsturz gebracht wurde. 1829 verbot die preußische Regierung das Steinebrechen, um die romantische Schönheit von Berg und Ruine zu erhalten.
1836 erwarb sie den oberen Teil des Drachenfels mitsamt der Ruine für 10.000 Taler zu Schutzzwecken. Dies war die erste Großtat eines deutschen Staates auf dem Gebiet des Natur- und Landschaftsschutzes.
Der Petersberg, früher meist Stromberg genannt, trug um 100 v.Chr. einen ausgedehnten keltischen Ringwall, von dem noch Reste erhalten sind. In der ersten Hälfte des 12. Jh. ließen sich Mönche auf dem Stromberg nieder, die sich bald zu einem Augustiner-Konvent zusammenschlossen. Im Jahre 1188 folgten Zisterzienser aus Himmerod, die auf dem Stromberg ein Tochterkloster errichteten und 1189 eine Kapelle bauten, die sie dem hl. Petrus weihten. Nur vier Jahre blieben die Mönche auf der unwirtlichen Höhe und zogen 1192 ins Heisterbacher Tal, wo sie von 1202 – 1237 ein Klostergebäude und eine imposante Abteikirche errichteten. Die jetzige Kapelle auf dem Petersberg wurde 1765 von dem Heisterbacher Abt Kneusgen erbaut.
Im Jahre 1914 errichtete der Kölner Industrielle Ferdinand Mülhens (Firma 4711) ein Hotel, das nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1952 Sitz der Alliierten Hohen Kommissare, danach Herberge vieler Staatsgäste und nach dem Umbau 1990 Gästehaus der Bundesrepublik wurde. Auch nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin ist es weiterhin Gästehaus der Bundesrepublik (u.a. Afghanistan-Konferenz), zugleich aber auch Hotel für jedermann.
Auf dem Kegel der Löwenburg – im Mittelalter Lewenburg – dem zweithöchsten Berg des Siebengebirges, errichteten die Grafen von Sayn um 1200 eine Burganlage als Gegenstück zu den Befestigungen der Kölner Erzbischöfe auf der Wolkenburg und dem Drachenfels. Seit Mitte des 16. Jh. war die Burg unbewohnt und in Verfall. Nach umfangreichen Bestandssicherungen in den 80er Jahren sind die Reste der eindrucksvollen und weitläufigen Löwenburg heute wieder zugänglich. Der Gipfel bietet einen prächtigen Ausblick über die Eifel und das Siebengebirge.
Der Verschönerungsverein Siebengebirge (VVS) hat seit seinem Bestehen für den Oelberg eine besondere Vorliebe gezeigt. Diese Sympathie brauchte er auch, denn ohne den VVS wäre der Oelberg gar nicht mehr da oder allenfalls ein Bruchstück seiner selbst, hätten ihn doch die bis 1891 betriebenen Basaltsteinbrüche völlig zerstört. Er ist der „Hausberg“ des VVS geworden, und das Gasthaus, das auf dem Gipfel steht, ist sein Eigentum seit 1873. Dank einer vom deutschen Kaiser zugunsten des Siebengebirges genehmigten Lotterie konnte der VVS den Steinbruchbesitzern das Gelände abkaufen. Der Name „Oelberg“ leitet sich wohl von Malberg ab, von dem alte Karten als „Am Malberg“ berichten, also ein Berg, der als Mal, als markantes Zeichen weithin sichtbar und erkennbar ist. Von seinem Gipfel hat man einen herrlichen Ausblick in alle Himmelsrichtungen. Eine gemütliche Berggaststätte lädt zu allen Jahreszeiten zum Verweilen ein.
Bevor die Steinbrüche auf der Spitze des Berges aufgetan und damit der Gipfel mitsamt der zerfallenen Burg darauf verschwand, soll er einer der höchsten Berge im Siebengebirge gewesen sein. Daher der Name Wolkenburg. 1118 ließ sie der machtvolle Kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg zur Sicherung seines Gebietes im Süden erbauen. Die Burg war der Lieblingsaufenthalt des Erbauers, der hier erlauchte Gäste empfing und der hier oben auch gestorben ist. 1146 fand die Kölner Judengemeinde in ihren Mauern Schutz gegen fanatisierte Massen. Im 15. Jh. verlor die Bergfeste an Bedeutung und wurde wahrscheinlich im Truchseß´schen Krieg 1583/85 zerstört. Das Wolkenburger Latitgestein war im 18. Jh. sehr begehrt, da es sich für die feineren Profilierungen und Bildhauerarbeiten des Barocks hervorragend eignete, so z.B. am Brühler Schloss, Poppelsdorfer Schloss und Bonner Rathaus.
Der Basaltsteinbruch des Weilbergs ist eines der bekanntesten Naturdenkmäler des Siebengebirges. Nicht umsonst steht hier auch ein Gedenkstein, der an die seit 1971 ohne Unterbrechung erfolgte Auszeichnung des Naturschutzgebietes mit dem Europadiplom des Ministerausschusses des Europarates erinnert. Der großartige Aufschluss des Weilbergs bietet einen hervorragenden Einblick in den inneren Aufbau der vulkanischen Bildungen des Siebengebirges und ermöglicht es, die Fördermechanismen und die Erstarrungsgeschichte der Gesteinsschmelzen zu rekonstruieren. Neben dem Drachenfels ist der Weilberg das wohl eindrucksvollste „geologische Fenster“ des gesamten Siebengebirges.. Dabei ist der weitläufige Basaltsteinbruch, auf dessen Sohle sich inzwischen ein Feuchtbiotop entwickelt hat, ein stetiges Mahnmal für den Umgang des Menschen mit der Natur. Bis in die 30er Jahre wurde hier gesprengt, und unzählige Arbeiter verluden das abgebaute Gestein in Loren und karrten es ins Tal zum Bau von Straßen und Wegen.
Der Stenzelberg liegt in unmittelbarer Nähe des Klosters Heisterbach. Die Wahl des Standortes der ehemals eindrucksvollen Abteianlage der Zisterzienser in Heisterbach erfolgte offensichtlich auch mit Blick auf die günstige Beschaffungsmöglichkeit von geeignetem Gestein am nahen Stenzelberg (= Steintelberg). Im 12. Jh. hatte der Stenzelberg bereits das Gestein für die Probsteikirche in Oberpleis und die Nikolauskapelle in Heisterbacherrott geliefert, später auch für die Kirchen in Nieder-, Oberdollendorf, Asbach sowie das Bonner Münster. Das unbrauchbare Gestein wurde als sog. „Umläufer“ stehen gelassen. Der Steinbruchbetrieb endete 1931. Nach Stilllegung der Brüche hat sich am Stenzelberg eine wildromantische Landschaft entwickelt, die die besondere Flora und Fauna eines Trockenbiotops bietet.
Nonnenstromberg 335 m
Der Nonnenstromberg mit seinen 335 m Höhe zählt wohl auch wegen seiner unauffälligen Lage direkt hinter dem Petersberg erst seit Mitte des 19. Jh. zu dem heute sog. „klassischen“ Sortiment der sieben Berge.
Zur Erklärung des Namens Nonnenstromberg liegt nachweislich keine Verbindung mit Nonnen, d.h. einem evtl. ehemaligen Nonnenkloster vor. Stromberg heißt er, wie früher der Petersberg „Stromberg“ genannt wurde (s. F. Schmitz Urkundenbuch der Abtei Heisterbach HUB, 1402) von „stram= langgestreckte Masse, wobei die Gestalt des Berges als Kriterium der Benennung herangezogen wurde. Wie aber ist das vorangesetzte „Nonnen“ zu erklären? 1402 taucht in den Urkunden noch der Name „Mynderstromberg“ auf (HUB) als minderer oder „onnen“ d.h. unterer, kleinerer Stromberg, im Gegensatz zum größeren Stromberg, dem heutigen Petersberg.
Obwohl der Nonnenstromberg mit 335 m vier Meter höher ist als der Petersberg, erscheint er zumindest von Königswinter und der Rheinseite aus betrachtet wegen seiner größeren Entfernung niedriger als der vor ihm liegende Stromberg.
Lohrberg 433 m
Der Lohrberg, unmittelbar an der zu Ittenbach gehörenden Ortslage Lahr liegend, ist im Grunde mit den um ihn gruppierten Kuppen von Scheerkopf,Trenkeberg, Merkenshöhe und Jungfernhardt ein fast eigenständiges „Lohrberg-Massiv“. Unklar ist ob er seinen Namen dieser Lahr Ortschaft verdankt.
Im Gegensatz zu den anderen bekannten Bergen des Siebengebirges hat er keinen markanten Gipfel mit entsprechender Aussicht, so dass er trotz seiner Höhe kaum bekannt und wenig besucht ist. Doch hat er einen wunderbaren, weitestgehend ebenen Rundweg.
Geologisch besteht er wie der Drachenfels aus Trachytgestein mit sehr schönen Sanidin-Kristtallen, das in einem später als Grillstätte genutzten Steinbruch abgebaut wurde.
An seinem Fuß hat der Verschönerungsverein für das Siebengebirge VVS im Forsthaus Lohrberg seinen Geschäftssitz und die Ausstellungen „Fenster zum Siebengebirge“.
Breiberg 312 m
Der Breiberg zählte bis zum 19. Jh. bei einzelnen Autoren noch zum Kranz der „sieben“, doch hat er den Sprung in die höchste Stufe nicht geschafft. Da haben ihn Lohrberg und Nonnen-stromberg verdrängt.
Nach neuerer Forschung kann der Name Breiberg – im Volksmund mhd Briberich genannt= weit, ausgedehnt, breit – als „breiter Berg“ angesehen werden. Diese Erklärung könnte zutreffen, da der Breiberg neben dem großen auch einen kleinen Breiberg mit 288 m Höhe als unmittelbaren Nachbarn hat, mit dem er eine breite Bergkette bildet.
Geologisch ist der Breiberg mit der Wolkenburg und dem Stenzelberg verwandt, da wir dort ebenfalls das vulkanische Latitgestein finden, das hier jedoch nur minimal abgebaut wurde.
Aus den Breibergen überliefert ist die Gewinnung von Holzkohle in Kohlenmeilern, vorrangig für den lokalen Bedarf , vor allem für die Schmieden in den zahlreichen Steinbrüchen des Siebengebirges.