Welche Siebengebirgsberge trugen im Mittelalter Burgen?
Im Siebengebirge wurden im Mittelalter vier Berg-Burgen erbaut. Drei davon errichtete der Erzbischof von Köln zur Sicherung der Südgrenze seines damaligen Territoriums, deren mächtigste und älteste die 1118 erbaute Wolkenburg war, der 1148 die nahegelegene Burg auf dem Drachenfels folgte. Die um 1200 ebenfalls von ihm angelegte, deutlich kleinere, Burg Rosenau wurde 1243 an das Kloster Heisterbach verkauft, das sie abreißen ließ und die Steine zum Bau der Klosteranlagen verwandte. Gegen so viel erzbischöfliche Macht am Siebengebirge reagierten die Grafen von Sayn, denen das östliche und südliche Siebengebirge mit Honnef und Aegidienberg unterstand, mit dem Bau der 1247 erstmals erwähnten Löwenburg als Wahrzeichen ihres Territoriums.
Was war eine Burg?
Burgen waren mittelalterliche Wehr- oder Verteidigungsanlagen, die an strategisch günstigen Orten mit Überhöhung über das sie umgebende Gelände mit kontrolliertem Zugang errichtet wurden (im Siebengebirge als Höhen- oder Gipfelburgen). Sie hatten zugleich Wohnfunktion und waren der wehrhaft ausgestattete Wohn- und Verwaltungssitz des mittelalterlichen Lehensadels.
Wie waren die Burgen aufgebaut?
Die zentrale Stelle einer Burg nahm der Bergfried ein, ein hoher Turm mit besonders dicken Mauern, der als letzte Rückzugsmöglichkeit diente, wenn bei einer Belagerung die Außenmauern der Burg gestürmt wurden. Umgeben war die Burg von einer hohen Ringmauer. Zur Kernburg gehörten noch der Palas (das Herrenhaus), die Kapelle und ein Brunnen oder eine Zisterne. Besondere Sorgfalt wurde bei den Höhenburgen auf die Wasserversorgung gelegt, denn die Höhenburgen besaßen keine eigenen Brunnen. Zur Versorgung der Burg mit Wasser wurde das Regenwasser von den Dächern der Gebäude in Zisternen geleitet, in Friedenszeiten vermutlich mit Wasserfässern hoch transportiert. In der äußeren Burg (Vorburg) befanden sich Wirtschaftsgebäude, Stallungen und Gesindewohnungen.
Wann verloren die Burgen ihre Bedeutung?
Die Bedeutung der Burgen sank bereits mit dem Verfall des Rittertums im 14. Jahrhundert. Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen, die in der Lage waren, die Burgmauern zu durchschlagen, endete schließlich um 1500 das Zeitalter des Burgenbaus.
Die Wolkenburg wurde im 16. Jahrhundert, die Burgen Drachenfels und Löwenburg im 17. Jahrhundert zerstört.