Die Fichte gehört zum natürlichen Baumartenspektrum in Deutschland, doch kommt sie von Natur aus nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen vor.
Aus forst-und holzwirtschaftlichen Interessen hat die Fichte in manchen Landesteilen einen Anteil von bis zu 75 %. Der VVS hat dagegen auf seinen Flächen seit rd. 60 Jahren die Nadelholzanpflanzungen fast vollständig eingestellt, standortgerechte Laubgehölze angepflanzt, seine über 120 Jahre alten Buchenstände erhalten und den Fichtenanteil auf unter 15 % gesenkt.
Diese Fichten sind derzeit einer Invasion von Borkenkäfern ausgesetzt, die angesichts des trockenen und heißen Wetters der letzten 8 Monate ideale Brutbedingungen haben, Durch die Bildung von Harz können sich die Fichten gegen Borkenkäfer wehren. Zur Harzbildung wird jedoch Wasser benötigt, das den Bäumen aufgrund der anhaltenden Trockenheit nicht zur Verfügung steht.
Bei den von Trockenheit und Hitze gestressten Fichten haben die Käfer leichtes Spiel, da die Bäume nicht mehr genügend Harz absondern, um die Angreifer zu verkleben, zumal diese sich bei heißem und trockenem Wetter schneller vermehren. Statt der üblichen zwei Generationen pro Jahr beklagen Forstleute schon eine dritte, und über drei Generationen kann ein einziges Weibchen mehr als 100.000 Nachkommen haben.
Dazu kommt, dass die Käfer, wenn sie sich durch die Rinde bohren, um sich dahinter eine sogenannte Rammelkammer zu bauen, die Wasser– und Nährstoffleitbahnen der Bäume zerstören.
Der Klimawandel verschlimmert die Situation seit Jahren. Im Frühling wird es früher warm, die Sommer dauern länger. Wir hatten bis Weihnachten 2018 noch frühlingshafte Temperaturen. Dadurch hat der Käfer viel Zeit, sich zu vermehren und dies mit zunehmender Wärme auch noch schneller.
So ist die Situation für manche Wirtschaftswälder mehr als prekär. Die Siebengebirgswälder, ganz besonders die ausgedehnten Laubholzbestände des VVS, zeigen sich gegenüber derartigen Wetterextremen recht stabil.